In den Schatten der Moral, wo Sühne und Sünde tanzen, Erhebt sich eine Ballade, geflüstert von toten Pflanzen. Ein Priester, geliebt, rein wie ein neugeborenes Lamm, Ein Mörder, gefürchtet, aus dem tiefsten Höllendamm. Ihre Pfade kreuzen sich im blutigen, scharlachroten Schein, Der eine fällt, der andere steigt, durch göttlichen Schrein. Höre nun die Geschichte, bevor die Glocken schweigen, Von heiligen Mördern und Priestern, die vor dem Bösen neigen. [Intro] Die Orgel spielt ein sanftes, himmlisches Lied, Im Herzen der Gemeinde, wo niemand Böses sieht. Vater Michael, der Hirte, mit der Seele aus Kristall, Erleuchtet die Dunkelheit im sternenklaren All. [Vers 1 (Priester)] Michael, der Priester, ein strahlender, goldener Held, Liebte seinen Jungen mehr als die ganze, weite Welt. Er sah das Gute selbst im seelenkranken Mann, Dem Verdächtigen, gezeichnet vom bösen, dunklen Bann. Er nahm den USB-Stick, das Relikt der perversen Lust, Verbarg ihn sicher unter seiner priesterlichen Brust. "Zerstöre dies, mein Sohn", hauchte er dem Sünder zu, "Und bete zu Gott, finde in der Kirche Ruh'." Der Priester, charmant wie ein Frühlingswind. [Chorus] Oh, die Wahrnehmung ist ein zerbrochener Spiegel kalt, Wer Sünder ist, wer Heilig, das Böse hat Gestalt. Der Abgrund gähnt, die Engel weinen still, Ein Mann steigt auf, ein anderer sinkt, so dunkel, wie er will. [Vers 2 (Der Fall des Priesters)] Der Mörder in der Zelle, ein Prometheus nun, Rettete mit Wissen, was andere nicht konnten tun. Doch Michaels Sohn, neugierig, ein kleiner, frecher Spatz, Fand den USB-Stick, verborgen am geheimen Platz. Die Lehrerin, entsetzt, nahm den Beweis an sich, Ihre Augen rissen auf, entsetzt, ein dunkles Licht. Sie rief die Ordnungshüter, das unentrinnbare Gericht, Der Priester, panisch, sah sein Leben im Zwielicht. Er wollte den Jungen schützen, vor dem eisernen Arm, Nahm die Lehrerin gefangen, ihr Herz schlug voller Harm. [Chorus] Oh, die Wahrnehmung ist ein zerbrochener Spiegel kalt, Wer Sünder ist, wer Heilig, das Böse hat Gestalt. Der Abgrund gähnt, die Engel weinen still, Ein Mann steigt auf, ein anderer sinkt, so dunkel, wie er will. [Bridge (Das Paradox)] Der Mörder wird zum Engel, ein Heiliger im Grau, Sein Wissen rettet Leben, welch' seltsame Schau. Der Priester, einst geliebt, versinkt im tiefsten Sumpf, Das Gute und das Böse, welch' irrer, kranker Trumpf. [Vers 3 (Die Tragödie und Sühne)] Der Mörder, nun ein Heiliger, gepriesen, stark und groß, Löste Rätsel, rettete Seelen, warf das dunkle Los. Der Priester, gefangen im Netz der eigenen Wahn, Vergaß den Schlüssel im Auto, welch' tödliche Bahn. Die Abgase füllten den Keller, ein schleichender Tod, Sein Sohn w*r dort gefangen, in der höchsten Not. {Chorus] Oh, die Wahrnehmung ist ein zerbrochener Spiegel kalt, Wer Sünder ist, wer Heilig, das Böse hat Gestalt. Der Abgrund gähnt, die Engel weinen still, Ein Mann steigt auf, ein anderer sinkt, so dunkel, wie er will.